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Hybridheizungen aus Gas und Wärmepumpe — Pluspunkte und Wermutstropfen

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Eine Hybridheizung, auch als bivalentes oder multivalentes System bezeichnet, ist äußerst effizient und flexibel anpassbar. Sie nutzt mehrere Energiequellen gleichzeitig und bindet erneuerbare Energien ein. Das Besondere an Hybridheizungen ist die Kombination verschiedener Heizsysteme, die ihre jeweiligen Stärken optimal nutzen, um die Effizienz zu steigern und die Betriebskosten zu senken.


Ein gängiges Beispiel ist die Kombination aus Gasheizung und Wärmepumpe, die über einen gemeinsamen Wärmespeicher miteinander verbunden sind. Ein Pufferspeicher nimmt überschüssige Wärme der Wärmepumpe auf. Die Wärmepumpe übernimmt den Großteil der Heizleistung, während die Gasheizung nur bei sehr niedrigen Temperaturen eingesetzt wird. Eine automatische Steuerung reguliert den Betrieb, indem sie je nach Bedarf zwischen Wärmepumpe und Gasbrennwertgerät umschaltet, um die Effizienz zu maximieren.


Gründe für die Wahl einer Hybridheizung:


  1. Intelligente Betriebsweise: Die Wärmepumpe deckt den Grundbedarf, während die Gasheizung nur bei extrem niedrigen Temperaturen zuschaltet. Das senkt die Betriebskosten und nutzt die umweltfreundlichste Energiequelle effizient.

  2. Kleinere Leistung der Wärmepumpe: Die Grundlast-Wärmepumpe kann in manchen Praxisfällen um 40% kleiner dimensioniert werden, was die Anschaffungs- und eventuell Wartungskosten spart.

  3. Hoher Warmwasserkomfort: Durch die Kombination beider Systeme wird eine konstante Warmwasserversorgung gewährleistet – auch bei hohem Bedarf.

  4. Zusätzliche Sicherheit: Zwei Wärmeerzeuger erhöhen die Ausfallsicherheit, da immer eine funktionierende Heizquelle zur Verfügung steht – ideal bei Kälteeinbrüchen.

  5. Umweltfreundlicher als reine Gasheizung: Da die Wärmepumpe erneuerbare Energiequellen nutzt, wird der CO₂-Ausstoß deutlich reduziert, während der Gasverbrauch auf ein Minimum beschränkt bleibt.

  6. Mögliche Kühlfunktion im Sommer: Einige Wärmepumpen können im Sommer umschalten und als Kühlgerät fungieren, was besonders in modernen, gut isolierten Gebäuden von Vorteil ist.

  7. Niedrigere Betriebskosten: Die Wärmepumpe nutzt kostenlose Umweltenergie, wodurch die Betriebskosten gesenkt werden, besonders bei steigenden Gaspreisen.

  8. Längere Lebensdauer: Durch die Aufteilung der Arbeit zwischen Wärmepumpe und Gasheizung werden beide Systeme weniger beansprucht, was ihre Lebensdauer verlängert und die Wartungskosten reduziert.


Nachteile einer Hybridheizung:

  1. Hohe Anschaffungs- und Wartungskosten: Die Installation zweier Heizsysteme erhöht die Anfangsinvestition sowie die laufenden Wartungs- und Reparaturkosten.

  2. Erhöhter Platzbedarf: Durch die Kombination von Gasheizung, Wärmepumpe und Pufferspeicher wird mehr Platz benötigt, was besonders bei kleinen Häusern problematisch sein kann.

  3. Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen: Trotz der Effizienz der Wärmepumpe bleibt man weiterhin auf Gas angewiesen, was aufgrund der CO₂-Steuer und steigender Rohstoffpreise langfristig kostspielig werden kann.

  4. Technische Voraussetzungen: Für die Installation müssen sowohl ein Gasanschluss als auch die baulichen Anforderungen für die Wärmepumpe gegeben sein. Insbesondere Sole- oder Wasserwärmepumpen erfordern oft zusätzliche Genehmigungen.

  5. Eingeschränkte staatliche Förderung: Seit 2022 gibt es keine Förderung mehr für Gas-Hybridheizungen. Reine Wärmepumpen oder solche, die mindestens 65 % der Heizleistung erbringen, sind dagegen noch förderfähig.

Fazit:

Eine Hybridheizung kombiniert mehrere Energiequellen, wie z. B. eine Wärmepumpe und eine Gasheizung, um eine flexible und effiziente Heizlösung zu schaffen. Während die Wärmepumpe den Hauptteil der Heizleistung übernimmt, springt die Gasheizung bei kalten Temperaturen ein. Dies führt zu einer effizienteren Nutzung von erneuerbaren Energien und bietet eine höhere Betriebssicherheit. Allerdings sind höhere Anschaffungs- und Wartungskosten sowie der Platzbedarf potenzielle Nachteile. Zusätzlich besteht weiterhin eine gewisse Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen. Auch bei staatlichen Förderungen ist die reine Wärmepumpe im Vorteil.

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